Es soll nicht durch Heer, sondern durch mein Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.
Sacharja 4,6b
Wir vertrauen der lebendigen Kraft Gottes,
- die uns von Anbeginn in Liebe umfängt
- uns im Angesicht des Todes Leben schenkt und
- unsere Gemeinschaft segnet
Biblischer Text zum Sonntag: 1. Mose 11,1-9
Damals hatten alle Menschen nur eine einzige Sprache – mit ein und denselben Wörtern. Sie brachten von Osten her auf und kamen zu einer Ebene im Land Schinar. Dort ließen sie sich nieder. Sie sagten zueinander: „Kommt! Lasst uns Lehmziegel formen und brennen!“ Die Lehmziegel wollten sie als Bausteine verwenden und Asphalt als Mörtel. Dann sagten sie: „Los! Lasst uns eine Stadt mit einem Turm bauen! Seine Spitze soll in den Himmel ragen. Wir wollen uns einen Namen machen, damit wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen.“
Da kam der Herr vom Himmel herab. Er wollte sich die Stadt und den Turm ansehen, die die Menschen bauten. Der Herr sagte: „Sie sind ein einziges Volk und sprechen alle dieselbe Sprache. Und das ist erst der Anfang! In Zukunft wird man sie nicht mehr aufhalten können. Sie werden tun, was sie wollen. Auf! Lasst uns hinabsteigen und ihre Sprache durcheinanderbringen! Dann wird keiner mehr den anderen verstehen.“
Der Herr zerstreute sie von dort über die ganze Erde. Da mussten sie es aufgeben, die Stadt weiterzubauen.
Deswegen nennt man sie Babel, das heißt: Durcheinander. Denn dort hat der Herr die Sprache der Menschen durcheinandergebracht. Und von dort hat sie der Herr über die ganze Erde zerstreut.
(Basis-Bibel)
Anregungen
Was klingt von diesen Worten in Ihnen nach?
Das Internet entwickelt derzeit auch eine Einheitssprache. Die Emojis sind international. Selbst im Tagesspiegel wird in dieser Sprache etwas ausgedrückt – was zu erraten ist.
Was ist das Gute an einer Sprache?
Man versteht sich, kann sich schnell und einfach verständigen. Eine einzige Sprache ist effizient, eindeutig und kommt
Was könnte an einer Einheitssprache fatal werden?
Man denkt, dass man sich versteht. Alles wird auf das Einfachste reduziert. Es wird der Eindruck der Eindeutigkeit geweckt. Unterschiedliche Sichtweisen und komplexe Zusammenhänge fallen weg.
O komm, du Geist der Wahrheit (EG 136)
1. O komm, du Geist der Wahrheit, und kehre bei uns ein, verbreite Licht und Klarheit, verbanne Trug und Schein. Gieß aus dein heilig Feuer, rühr Herz und Lippen an, dass jeglicher getreuer den Herrn bekennen kann.
2. O du, den unser größter Regent uns zugesagt: komm zu uns, werter Tröster, und mach uns unverzagt. Gib uns in dieser schlaffen und glaubensarmen Zeit die scharf geschliffnen Waffen der ersten Christenheit.
3. Unglaub und Torheit brüsten sich frecher jetzt als je; darum musst du uns rüsten mit Waffen aus der Höh. Du musst uns Kraft verleihen, Geduld und Glaubenstreu und musst uns ganz befreien von aller Menschenscheu.
4. Es gilt ein frei Geständnis in dieser unsrer Zeit, ein offenes Bekenntnis bei allem Widerstreit, trotz aller Feinde Toben, trotz allem Heidentum zu preisen und zu loben das Evangelium.
Psalm 118 in Auszügen
Danket dem Herr; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.
Gott ist meine Macht und mein Psalm
und ist mein Heil.
Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten:
Die Rechte des Herrn behält den Sieg!
Ich werde nicht sterben, sondern leben
und des Herrn Werke verkündigen.
Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit,
dass ich durch sie einziehe und dem Herrn danke.
Du bist mein Gott, und ich danke dir;
mein Gott, ich will dich preisen.
Danket dem Herrn; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.
Gebet
Gott,
im Brausen kommst du zu uns,
oder in einem leisen Säuseln,
wie auch immer du uns nahe bist,
erfülle uns mit deiner Kraft!
Bewege uns und gib uns Mut,
neue Wege einzuschlagen,
so, wie du uns lenkst.
Segne uns.
Amen.
Über den Abstand hinweg verbinden wir uns im Gebet,
beten für Menschen, die wir Gott ans Herz legen.
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Wir lassen uns überraschen, in welch wunderbarer Weise Gott sich unserer annimmt und welche Spielräume sich uns auftun.
Seien Sie gesegnet und
bleiben Sie behütet!
Ihre Pfarrerin Karin Singha-Gnauck