Biblischer Text der Passionszeit: Jeremia 1,4-8
Und Gottes Wort geschah zu mir: Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und bestellte dich zum Propheten für die Völker. Ich aber sprach: Ach, Gott, ich tauge nicht zu predigen; denn ich bin zu jung.
Gott aber sprach zu mir: Sage nicht: „Ich bin zu jung“, sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete. Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin bei dir und will dich erretten, spricht Gott.
Anregungen
Was klingt von diesen Worten in Ihnen nach?
Die Rolle prophetischer Rede ist eine enorme Herausforderung. Welchen Herausforderungen sehen Sie sich derzeit gegenüber? Was wünschen Sie sich, um diese annehmen zu können?
Fällt Ihnen eine Aufgabe ein, die Sie abgelehnt haben oder gerne ablehnen würden? Mit welchen Argumenten? Und wie gehen Sie damit um?
Wo wird Ihnen welche Rolle zugeschrieben? In Ihrer Familie. Im Beruf. Unter Freundschaften. In der Gemeinde. Im Sportverein. Mögen Sie Ihre Rollen?
Welche Rolle würden Sie gerne ausprobieren wollen?
Was würden Sie sich wünschen, dass heutzutage laut gesagt werden sollte?
Jeremia wird von Gott aufgefordert, eine Aufgabe wahrzunehmen, und unterstützt ihn darin. Wie unterstützen Sie Menschen darin, Aufgaben wahrzunehmen?
Gott ruft uns.
Zeigt uns Aufgaben.
Erwählt uns, an seinem Reich mitzuwirken.
Öffnen wir uns der lebendigen Kraft, die uns erfüllt
- in der Zuversicht, dass Gott uns begleitet
- mit dem Mut, die Herausforderungen zu gestalten und
- im Vertrauen, dass Gott unsere Gemeinschaft segnet
Gebet
Gütiger, barmherziger Gott,
alles hast Du geschaffen, auch mich,
Du heilst und stärkst, auch mich,
Du ermutigst und rufst in die Nachfolge, auch mich.
Sei Du für mich da.
Jetzt.
Ich brauche Dich.
Deine Barmherzigkeit!
– Alle Sinne richten sich auf Gott –
Du rufst mich, Gott,
was hast Du mit mir vor?
In mir spüre ich Widerstände.
Angst steigt auf.
Hilfst Du mir?
– Alle Sinne richten sich auf Gott –
Du mein Gott,
mein Leben liegt in Deiner Hand,
alles, was mich bestimmen soll,
bist Du,
Deine Barmherzigkeit,
Deine Ermutigung!
Amen.
Wo ein Mensch Vertrauen gibt
Wo ein Mensch Vertrauen gibt,
nicht nur an sich selber denkt,
fällt ein Tropfen von dem Regen,
der aus Wüsten Gärten macht.
Wo ein Mensch den andern sieht,
nicht nur sich und seine Welt,
fällt ein Tropfen von dem Regen,
der aus Wüsten Gärten macht.
Wo ein Mensch sich selbst verschenkt
und den alten Weg verlässt,
fällt ein Tropfen von dem Regen,
der aus Wüsten Gärten macht.
Über den Abstand hinweg verbinden wir uns im Gebet,
beten für Menschen, die wir Gott ans Herz legen.
VaterUnser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Wir lassen uns überraschen, in welch wunderbarer Weise Gott sich unserer annimmt und welche Spielräume sich uns auftun.
Seien Sie gesegnet und
bleiben Sie behütet!
Ihre Pfarrern Karin Singha-Gnauck